Gemeindevernetzung mit VPN beim Landkreis Gifhorn
Zentrale EDV-Dienste erleichtern kommunale Zusammenarbeit
Die Gemeinden im Landkreis Gifhorn haben mit der Hilfe von BEL NET ein EDV-Kreisnetz aufgebaut. Dank dieser gemeinsamen Netzwerkplattform können die Gemeinden ihre EDV-Dienste zentralisieren und gemeinsam nutzen. Dies spart Kosten und steigert die Zusammenarbeit.

VPN-Tunnel, IP-Adressen und Security Appliances
Bevor mit der Vernetzung der Gemeinden begonnen werden konnte, mussten allerdings einige Hürden genommen werden. Bei den gemeinsamen Vorbereitungen der Gemeinden und des Landkreises stellte sich schnell heraus, dass die unterschiedlichen Konzepte der Gemeinden sich nicht direkt verbinden lassen. Zusammen mit BEL NET wurde ein Konzept für das Kreisnetz und ein Implementierungsplan entworfen.
Das neu entwickelte IP-Schema und die Sicherheitsrichtlinien für den IP-Datenverkehr wurden so gestaltet, dass sie bei allen Gemeinden gleich anwendbar sind und somit eine schnelle und einfache Erweiterung des Kreisnetzes durch weitere Kommunen möglich macht. In den Gemeinden kamen Cisco Adaptive Security Appliances (ASA) zum Einsatz, welche über schnelle DSL-Leitungen und Virtual Private Networks (VPNs) eine sichere Datenanbindung herstellen. Roland Ahlbrecht ist mit der Einführung in Isenbüttel sehr zufrieden: „Das gemeinsam mit BEL NET entwickelte Konzept hat sich sofort bewährt. Typische Erstinstallationsprobleme konnten wir mit Hilfe der Techniker von BEL NET schnell lösen und die Erfahrungen direkt an die anderen Gemeinden weitergeben.“
Kreisnetz mit gemeinsamen Anwendungen
Als erste gemeinsame Anwendung nutzen fünf Gemeinden im Kreis Gifhorn AutiSta (Automation im Standesamtswesen). Das bringt für die Gemeinden mehrere Vorteile. Die Anwendung wird jetzt zentral gehostet und die angeschlossenen Kommunen können Investitionen in aktuelle SQL-Serverversionen sparen. Außerdem erfolgen Updates, Systempflege und die Administration der Anwendung nur noch an einer Stelle. Derzeit sind sieben Gemeinden an das Kreisnetz angebunden und weitere Gemeinden überlegen bereits, ob sie sich ebenfalls anschließen.
Mit dem Kreisnetz erfolgt auch eine Anbindung an das Landesdatennetz und die Gemeinden erfüllen frühzeitig die datentechnischen Voraussetzungen der EU-Dienstleistungs-Richtlinie. Weitere Fachverfahren, wie MESO (Software für das Meldeamt) und GESO (Software für das Gewerbeamt) folgen dem Beispiel und sollen gemeinsam genutzt und zentral beim Landkreis gehostet werden. „Das gemeinsame Kreisnetz schafft Synergien, senkt Kosten und erleichtert die kommunale Zusammenarbeit“, benennt Roland Ahlbrecht, EDV-Verantwortlicher in der Samtgemeinde Isenbüttel und einer die Initiatoren des Kreisnetzes, die grundlegenden Vorteile.
Die EDV der Gemeinden wird effizienter
Aus Sicht der Gemeinden werden die Vorteile des gemeinsamen Kreisnetzes Schritt für Schritt größer. Je mehr Kommunen die gleichen Produkte einsetzen, umso stärker sinken die Lizenzkosten; die Prozesse können besser optimiert werden und eine gegenseitige Unterstützung und Vertretung der Administratoren wird jetzt einfacher.
Als besonderer Zusatznutzen des Kreisnetzes wurden in der Samtgemeinde Papenteich nach der gleichen Logik die Gemeindebüros der sechs angeschlossenen Gemeinden in das Netzwerk integriert. „Wir haben hier ein ‚Kreisnetz’ auf Gemeindeebene realisiert und in den sechs Außenstellen und in fünf Schulen kleinere Varianten der Cisco ASA installiert. Über die Verbindung dieser ASAs mit den großen Security Appliances werden automatisch sämtliche Richtlinien übernommen und alle Sicherheitsfeatures verfügbar gemacht“, beschreibt Stephan Rohde, EDV-Systemverwalter in der Samtgemeinde Papenteich, das Vorgehen. Die Außenstellen können jetzt eigene Server einsparen, da sie die Dienste der Server der Samtgemeinde mit nutzen; sind an das kommunale Kassenwesen angebunden; kommunizieren automatisch über die installierten Webfilter- und Virenschutzfunktionen und nutzen die zentralen Datensicherungseinrichtungen.
„Richtig gute Zusammenarbeit“
Über die gemeinsame Nutzung weiterer Fachverfahren hinaus, gibt es bereits viele weitere Ideen für die Zentralisierung von bisher dezentralen Komponenten. Dazu gehört etwa der Ersatz örtlicher TK-Anlagen durch eine zentrale Voice-over-IP-Anlage, um die teuren Wartungskosten der Einzelanlagen einzusparen.
Stephan Rohde und Roland Ahlbrecht sind sich einig: „Die Zusammenarbeit mit den Technikern von BEL NET ist richtig gut.“ Sie haben den Service von BEL NET einem international arbeitenden EDV-Systemhaus aus Hamburg vorgezogen, da BEL NET die örtliche Umgebung besser kennt, schneller vor Ort agieren kann und viel Know-how für die Einrichtung des Netzwerks und für die Systemtechnik mitbringt.
Der Kunde
Im Landkreis Gifhorn leben auf einer Fläche von 1.608 km² insgesamt 173.765 Einwohner (Stand 2008). Neben der Stadt Gifhorn und den Orten Sassenburg und Wittingen gehören 38 Gemeinden in 7 Samtgemeinden zum Landkreis.
